Bei der Auswahl von Silikonfolien übersehen die meisten Menschen einen wichtigen Faktor: den Klebstoff. Er kann über Erfolg oder Misserfolg Ihrer gesamten Anwendung entscheiden.
Silikonfolien sind mit verschiedenen Kleberücken erhältlich, darunter Acryl, Silikon und Transferbänder. Jede dieser Optionen bietet je nach Wärme, Oberflächentyp und Haltbarkeit einzigartige Vorteile.
Manche Anwendungen erfordern hohe Temperaturbeständigkeit. Andere benötigen eine starke Haftung auf schwierigen Oberflächen wie Metall oder Glas. Wenn Sie die verschiedenen Kleberückseiten kennen, können Sie intelligentere und kostengünstigere Entscheidungen treffen.
Welche Arten von Kleberücken sind erhältlich?
Bei so vielen Klebstoffbegriffen – PSA, Acryl, Transferband, silikonbasiert – kann man schnell überfordert sein. Jeder dieser Begriffe klingt gut, aber was bedeuten sie wirklich?
Die wichtigsten Kleberückseiten für Silikonfolien sind druckempfindliches Acryl, Klebstoffe auf Silikonbasis und doppelseitige Transferbänder. Jedes dieser Materialien ist für unterschiedliche Oberflächen, Temperaturen und Umgebungsbedingungen geeignet.

Bei Silikonfolien werden drei Hauptkategorien von Klebstoffen verwendet:
Klebstofftyp | Hauptstärken | Häufige Anwendungen | Einschränkungen |
---|---|---|---|
Acrylat-Haftklebemasse | Preiswert, haftet auf den meisten Oberflächen | Allgemeine industrielle Verwendung, Kunststoffe, Holz | Eingeschränkte Temperaturbeständigkeit |
Silikon-PSA | Hervorragende Hochtemperaturbeständigkeit, haftet auf niederenergetischen Oberflächen | Elektronik, Medizin, Automobil | Höhere Kosten |
Transferband (doppelseitig) | Flexible, anpassbare Dicke | Abdichtungen, Dichtungen, Dämpfungsschichten | Nicht für hohe Temperaturen geeignet |
Jeder Typ hat seine eigene chemische Zusammensetzung. Acrylklebstoffe sind günstiger und haften gut auf Metall, Kunststoff und Holz. Allerdings beginnen sie bei etwa 150 °C zu zerfallen. Das ist für die meisten Industrieumgebungen mit niedrigen Temperaturen kein Problem, für die Elektronik- oder Automobilindustrie jedoch riskant.
Silikonbasierte Klebstoffe hingegen halten Temperaturen über 200 °C stand. Sie sind zudem die einzige Option, die eine gute Haftung auf Silikonoberflächen ermöglicht, was bei den meisten anderen Klebstoffen aufgrund der geringen Oberflächenenergie nicht der Fall ist. Daher eignen sich Silikon-PSA ideal für Silikon-Silikon-Anwendungen oder extreme Umgebungen.
Doppelseitige Transferbänder sind zwar technisch gesehen keine Träger, haben aber eine ähnliche Funktion. Sie werden verwendet, wenn Sie auf beiden Seiten eine gleichmäßige Klebstoffschicht benötigen, beispielsweise bei Dichtungen oder zur Vibrationsdämpfung in Geräten. Sie bieten mehr Flexibilität, sind aber nicht sehr hitzebeständig.
Welchen Einfluss hat die Hitzebeständigkeit auf Ihre Klebstoffwahl?
Hohe Temperaturen können Klebstoffe schmelzen. Bei Verwendung des falschen Typs kann sich Ihre Silikonfolie mit der Zeit ablösen oder zersetzen.
Wenn Ihre Anwendung hohe Temperaturen erfordert, wählen Sie immer Klebstoff auf Silikonbasis. Dieser hält Temperaturen bis zu 260 °C stand, also deutlich mehr als Acrylkleber.

Ich habe das auf die harte Tour gelernt. Wir haben uns einmal für eine Abdichtung in der Nähe eines heißen Rohrsystems für Acrylkleber entschieden. Er funktionierte etwa eine Woche lang, bevor sich die Kanten abzulösen begannen. Schließlich versagte er vollständig und musste ersetzt werden. Die Nacharbeit bei diesem Projekt kostete mehr, als wenn wir uns von Anfang an für Silikon-PSA entschieden hätten.
Hier ein Vergleich der Hitzebeständigkeit:
Klebstofftyp | Maximale Temperaturbeständigkeit |
---|---|
Acrylat-Haftklebemasse | ~150°C |
Silikon-PSA | ~260 °C |
Transferband | Variiert je nach Produkt (~120°C–150°C) |
Für alle Anwendungen mit Motoren, Heizelementen, im Freien oder in Umgebungen mit hoher Reibung ist Silikonkleber die einzig zuverlässige Wahl. Er schmilzt nicht, fließt nicht und gast auch bei Hitze nicht aus. Das ist entscheidend für Sicherheit und Langlebigkeit.
Können Klebstoffe gut auf Silikonoberflächen haften?
Silikon lässt sich bekanntermaßen nur schwer verkleben. Die meisten Klebstoffe funktionieren nicht, weil Silikon sie abstößt.
Nur Klebstoffe auf Silikonbasis können effektiv auf Silikonoberflächen haften. Wenn Sie eine Silikon-Silikon-Verbindung benötigen, wählen Sie Silikon-PSA.

Silikonkautschuk hat eine geringe Oberflächenenergie, was bedeutet, dass Klebstoffe nur schwer eine chemische Bindung eingehen können. Acrylat-Klebebänder bleiben einfach auf der Oberfläche haften und lösen sich schließlich ab. Sogar einige Industrieklebebänder versagen mit der Zeit.
Silikonklebstoffe weisen eine ähnliche Molekülstruktur auf und können daher echte chemische Bindungen mit Silikonkautschuk eingehen. Diese Kompatibilität sorgt für langfristige Klebefestigkeit und Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse, Wasser und UV-Strahlung.
Dies ist besonders nützlich bei der Herstellung von Babyprodukten, wo wir häufig lebensmittelechte Silikonfolien zur Herstellung von Abdeckungen oder Dichtungen verwenden. In diesen Fällen stellt der Silikon-PSA sicher, dass es nicht zu Verunreinigungen oder Klebstoffauswaschungen kommt, die gegen Gesundheitsvorschriften verstoßen würden.
Welche Rolle spielt die Art der Oberfläche?
Nicht jede Oberfläche ist gleich. Glas, Kunststoff, Metall und lackierte Oberflächen reagieren jeweils anders auf Klebstoffe.
Wählen Sie Ihren Klebstoff je nach Oberflächenmaterial. Acrylklebstoffe eignen sich für die meisten Kunststoffe und Metalle, während Silikonklebstoffe für niederenergetische Oberflächen wie Silikon oder PTFE geeignet sind.

Die Oberflächenenergie ist ein Maß dafür, wie „klebrig“ ein Material gegenüber Klebstoffen ist. Metalle und Hartkunststoffe haben eine hohe Oberflächenenergie. Das bedeutet, dass Klebstoffe gut auf ihnen haften. Oberflächen mit niedriger Energie, wie Polypropylen, PTFE (Teflon) oder Silikon, lassen sich ohne spezielle Klebstoffe nur schwer verkleben.
Oberflächentyp | Bester Klebstoff |
---|---|
Metall | Acryl- oder Silikon-PSA |
Kunststoff (ABS, PC) | Acrylat-Haftklebemasse |
PTFE, Silikon | Silikon-PSA |
Glas | Beides, abhängig von der Temperatur |
Im Zweifelsfall führen wir immer einen Abziehtest durch. Dabei legen wir eine Probefolie mit selbstklebender Rückseite auf die Oberfläche, warten 24 Stunden und testen dann manuell die Haftung. Es ist besser, frühzeitig Bescheid zu wissen, als zu riskieren, dass sich die Folie während der tatsächlichen Anwendung ablöst.
Wie bringt man Silikonplatten mit Klebstoff an?
Ein guter Klebstoff nützt nichts, wenn er nicht richtig aufgetragen wird. Eine unsachgemäße Installation führt zu Blasenbildung, Schwachstellen oder frühzeitigem Versagen.
Bringen Sie die Silikonfolien auf sauberen, trockenen Oberflächen an. Üben Sie Druck aus und warten Sie 24 Stunden, bis der Klebstoff vollständig ausgehärtet ist, bevor Sie die Verbindung belasten.

Selbst der beste Klebstoff versagt, wenn er falsch aufgetragen wird. Reinigen Sie zunächst die Oberfläche. Entfernen Sie Öl, Staub und Partikel mit Isopropylalkohol. Lassen Sie die Stelle vollständig trocknen. Berühren Sie die Klebeseite der Folie nicht.
Ziehen Sie die Schutzfolie ab, richten Sie das Blatt sorgfältig aus und drücken Sie es von einer Kante aus an, um Blasenbildung zu vermeiden. Aktivieren Sie den Haftklebstoff (PSA) mit einer Rolle oder durch Handdruck. Viele Klebstoffe erreichen ihre volle Festigkeit innerhalb einer Stunde, die vollständige Aushärtung dauert jedoch in der Regel 24–72 Stunden.
Bei gewölbten Oberflächen oder engen Ecken können Heißluftpistolen helfen, den Klebstoff etwas aufzuweichen und die Anpassungsfähigkeit zu verbessern. Vermeiden Sie jedoch eine Überhitzung. Bewahren Sie unbenutzte Silikonfolien mit selbstklebender Rückseite außerdem an einem kühlen, trockenen Ort auf, um die Klebekraft zu erhalten.
Lohnt sich eine individuelle Kleberückseite?
Einige Anbieter bieten individuelle Kleberückenoptionen an, die auf Ihr Design oder Ihre Fertigungslinie zugeschnitten sind. Aber sind die Mehrkosten das wert?
Wenn Ihr Projekt spezielle Klebeeigenschaften, Formen oder Schichten erfordert, lohnt sich die Investition in kundenspezifische Kleberückseiten. Sie sparen Zeit bei der Montage und reduzieren die Ausfallrate.

Wir haben mit Kunden zusammengearbeitet, die Klebstoff nur an ausgewählten Stellen einer Silikondichtung benötigten. In diesen Fällen lieferten wir zugeschnittene Silikonplatten mit voraufgetragenem Klebstoff in kundenspezifischen Formen. Dies beschleunigte den Montageprozess und reduzierte das Risiko von Fehlausrichtungen.
Aus diesen Gründen sind benutzerdefinierte Optionen hilfreich:
- Vorgeschnittene Größen: Kein Zuschneiden oder Ändern der Platten vor Ort erforderlich.
- Selektive Haftzonen: Klebstoff nur dort auftragen, wo er benötigt wird.
- Doppelklebeoptionen: Eine Seite mit Silikon-PSA, eine Seite mit Acryl.
- Benutzerdefinierte Linertypen: Leicht abziehbare Liner oder gerillte Liner für schnelles Entfernen.
Natürlich erhöhen kundenspezifische Lösungen die Vorlaufkosten und erfordern höhere Mindestbestellmengen. In der Großserienfertigung senken sie jedoch die Arbeitskosten und verbessern die Konsistenz. Es geht darum, Kosten und Effizienz in Einklang zu bringen.
Abschluss
Die Wahl der richtigen Kleberückseite für Silikonfolien ist entscheidend. Die richtige Wahl gewährleistet Sicherheit, Haltbarkeit und Kosteneinsparungen.